Sozialpädagogik wird immer wichtiger. Das ist nicht nur hier in der Schweiz so. Menschen, die sich beruflich sozial engagieren braucht es. Dringend! Das Tempo an Veränderungen, die brutalen Informationen, die täglich und zu jeder Zeit via www auf uns einprasseln, nehmen Einfluss auf unser Leben. Auf die Familie, auf Menschen. Damit umzugehen wird zur lebenslangen Herausforderung. Grund genug für unsere Autorin Jasmin Taher, den Beruf Sozialpädagogin, Sozialpädagoge unter die Lupe zu nehmen und hier vorzustellen.

Sozialpädagogik – Auch in Ägypten ein Beruf, der engagierte Menschen mit Vision braucht

Mein Mann hat sich seinerzeit für ein Studium der Sozialpädagogik entschieden. In seinem Heimatland Ägypten war es jedoch nicht möglich vom Verdienst – monatlich umgerechnet 40 CHF – zu leben oder gar die Grossfamilie zu unterstützen.

Während unseres letzten Urlaubs haben wir einen Studienkollegen meines Mannes in einem Straßencafé getroffen. Er arbeitet immer noch als Sozialarbeiter in einer Schule in Edfu und kümmert sich um Kinder aus sozial schwachen Familien, die daheim wenig zu essen, dafür jedoch umso mehr Prügel bekommen.

Damit das Geld jedoch zum Überleben reicht, verdient er nachmittags und abends als Bedienung im Café ein kleines Zubrot. Das nenne ich soziales Engagement!

Studium für Sozialpädagogik: Perspektiven Erziehungsberatung und anderes
Studium für Sozialpädagogik: Perspektiven Erziehungsberatung und anderes

Soziales Engagement und Beruf verbinden mit Sozialpädagogik!

Frau Schweizer ist ursprünglich Textil-Ingenieurin. Nachdem sie mehrere Jahre im Textilmaschinenbau gearbeitet hatte, wurde ihr Sohn Adrian geboren. Nach einem Jahr Mutterschaftspause begann Frau Schweizer zu zweifeln. Sollte sie wirklich in ihren ursprünglichen Beruf zurück? In einen Beruf ohne soziale Vision? Wollte sie sich wirklich weiterhin nur um Verkaufszahlen für Maschinen und Messen kümmern?

Frau Schweizer entschied sich dagegen! So begann sie an der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik in Zizers die Ausbildung für Sozialpädagogik. Heute ist sie glücklich in ihrem neuen Beruf und arbeitet als Sozialpädagogin mit Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund.

Dass viele Menschen nicht mehr im erlernten Beruf arbeiten, kommt immer häufiger vor. Ein Wechsel geschieht oft, weil nach einem Beruf mit Vision gesucht wird. Dazu gehört die Sozialpädagogik.

Warum Sozialpädagogik?

Nicht allen Kindern und Jugendlichen ist eine gesunde soziale Entwicklung in der Familie möglich. Nur mit Hilfe von aussen kann ihnen ein gesundes, von der Gesellschaft akzeptiertes Sozialverhalten vermittelt werden. Aber auch viele Erwachsene sind aus vielfältigen Gründen nicht in der Lage, ihren Alltag bewältigen oder ihre Freizeit alleine gestalten zu können und sind deshalb auf sozialpädagogische Unterstützung angewiesen.

Wenn man diesen benachteiligten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen helfen möchte oder dazu beitragen will, die Gesellschaft im Kleinen besser zu machen, ist die Ausbildung zum Sozialpädagogen die richtige Wahl.

Was erwartet Sozialpädagogen nach dem Abschluss?

Sozialpädagogen arbeiten häufig in stationären oder teilstationären sozialen Einrichtungen, wie beispielsweise in Heimen oder Wohngemeinschaften, Werkstätten, Notschlafstellen oder im Strafvollzug. Auch die ambulante Betreuung hilfsbedürftiger Kinder daheim in den Familien gehört zum Aufgabenspektrum der Sozialpädagogen. Dabei wird häufig gemeinsam gespielt, gelernt, gekocht und aufgeräumt. Im Einzel- oder Gruppengespräch werden mit Betroffenen Konflikte und mögliche Lösungen besprochen und regelmässig wird die Verbesserung der Sozialkompetenz reflektiert. Der Sozialpädagoge erfüllt in diesen Fällen eine Coachingfunktion.

Voraussetzung für ein Studium in der Sozialpädagogik: Empathie und sich doch abgrenzen können.
Voraussetzung für ein Studium in der Sozialpädagogik: Empathie und sich doch abgrenzen können.

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Sozialpädagogik Studium / Ausbildung ICP
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Weiterführende Tipps:

Autorin: Jasmin Taher